Quelle: FLVW
Stefan Tendyck (Mitte) steht regelmäßig in der Oberliga auf dem Platz.
Neben den Spielern steht beim Amateurspiel des Jahres powered by Krombacher noch ein weiterer Mann auf dem Platz: Schiedsrichter Stefan Tendyck wird das vierköpfige Schiedsrichtergespann bei der Partie zwischen dem SV Vestia Disteln und dem SC Westfalia Herne anführen, die am 20. Mai exklusiv im kommentieren Livestream auf YouTube übertragen wird. Im Interview haben wir mit dem Oberliga-Schiedsrichter aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) über seine Liebe zum Amateurfußball und einen ganz besonderen Moment in der Schalke-Arena gesprochen, als der 39-Jährige plötzlich von der Tribüne an den Spielfeldrand wechselte.
Wie finden Sie die Aktion des Amateurspiel des Jahres?Stefan Tendyck: Das ist eine gute Sache. Das erzeugt auch eine gewisse Aufmerksamkeit. Die Amateure stehen im Gegensatz zu den Profis immer ein bisschen zurück. Es sind auch immer weniger Zuschauer in dem Bereich unterwegs. Deswegen kann ein bisschen Aufmerksamkeit da nicht schaden.
Erwarten Sie gute Stimmung auf dem Kunstrasenplatz an der Fritz-Erler-Straße in Herten?
Tendyck: Da geh ich von aus. Ich kenne den Platz. Es ist sehr eng dort. Da wird schon Stimmung aufkommen.
Wie bereiten Sie sich auf so ein Spiel vor?
Tendyck: Generell schaut man sich erstmal die Ausgangslage an. Wie stehen die Teams, was für ein Spiel ist zu erwarten. Dafür liest man auch die aktuellen Presseberichte. Und man kann natürlich auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Ich habe beide Vereine schon gepfiffen, Disteln auch schon in dieser Saison. Und auf beiden Seiten laufen natürlich auch Leute rum, die man kennt.
Auch wenn Sie die Frage bestimmt schon oft gehört haben: Sie waren ja schon mal bei einem sehr besonderem Spiel im Einsatz. 2018 standen sie beim Heimspiel des FC Schalke 04 gegen die TSG Hoffenheim plötzlich als 4. Offizieller am Spielfeldrand. Wie kam es dazu?
Tendyck: Die Frage habe ich schon oft gehört, aber es wird weniger (lacht). Die ersten zwei Wochen nach dem Spiel waren schon verrückt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so eine Aufmerksamkeit erzeugt. Auf jeden Fall hatte sich Robert Schröder als Schiedsrichter in dem Spiel so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste und sich auch nicht mehr an den Rand stellen konnte. Ich saß als Zuschauer auf der Tribüne, als Marcel Neuer (Schalkes damaliger Schiedsrichter-Betreuer, heute Vorsitzender des Verband-Schiedsrichter-Ausschusses im FLVW) plötzlich anrief. Als ich seinen Namen gesehen habe, wusste ich schon, was kommt. Das war schon was Besonderes, aber mit der Aufmerksamkeit danach habe ich wirklich nicht gerechnet.
Der Livestream auf YouTube startet am Montag, 20. Mai um 14:50 Uhr
Wie groß war die Aufregung?
Tendyck: Es ging eigentlich. Ich dachte, ich mach das eben, auch wenn mir natürlich klar ist, dass die Anforderungen an den 4. Offiziellen größer sind, als nur die Tafel hochzuhalten (lacht). Aber von der Aufregung her war es wirklich okay.
Zurück zum Amateursport. Warum stehen Sie gern auf den kleinen lokalen Plätzen?
Tendyck: Speziell als Schiedsrichter kommt man viel rum und lernt viele Leute kennen. Wenn man höherklassig pfeift, ist man zudem im Team unterwegs. Das sind eigentlich auch immer Leute, mit denen man sich privat gut versteht. Ich bin aber auch nach dem Spiel gern noch im Vereinsheim, trinke ein Bierchen und quatsche mit den Leuten vor Ort, wie es bei ihnen im Verein aussieht. Aber ich bin auch gern als Zuschauer auf den Amateurplätzen unterwegs. Ich gucke mir lieber ein schönen Sonntagsspiel an als irgendein Euroleague-Spiel oder so. Das kann ich wirklich jedem empfehlen.
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