Quelle: FLVW
Volle Ränge im Parkstadion beim Spitzenspiel der Westfalenliga der Frauen.
Es war ein historisches Duell – und das in mehrfacher Hinsicht. Zum einen war es das erste Aufeinandertreffen zwischen den Frauen von Schalke 04 und Borussia Dortmund überhaupt. Zum anderen sorgten die beiden Ruhrgebiets-Klubs für einen Zuschauerrekord in der Westfalenliga.
2.999 Fans kamen ins Parkstadion, um sich die Begegnung der beiden Top-Teams der Westfalenliga anzusehen. Die Gäste aus Dortmund traten die Fahrt nach Gelsenkirchen als Spitzenreiter an – mit einem Punkt Vorsprung vor den gastgebenden Schalkerinnen. Da am Ende der Saison nur ein Team aufsteigen darf, kommt den direkten Duellen besondere Bedeutung zu. Die zusätzliche Brisanz spiegelte sich von Anfang an in der Partie wider. Das Derby war von Zweikämpfen geprägt, es wurde dabei um jeden Zentimeter gefightet. Torraumszenen blieben während der 90 Minuten eher Mangelware.Die erste Möglichkeit nach zehn Minuten gehörte Schwarzgelb. Den Kopfball von Maditha Sommer aus kurzer Distanz parierte die Schalker Torhüterin Julia Matuszek. In der 20. Minute war die Torhüterin der Königsblauen bereits geschlagen, zwei Schalker Abwehrspielerinnen konnten auf der Linie klären und so die Dortmunder Führung verhindern.
In der Folge ergriff die Heimelf die Initiative und kam zu Gelegenheiten. Die beiden vielversprechendsten ereigneten sich in der 37. Minute. Zunächst scheiterte Celina Jürgens aus spitzem Winkel an BVB-Keeperin Sandra Schröer. Beim anschließenden Eckball war die Schlussfrau der Schwarzgelben erneut zur Stelle. Ohne Tore ging es in die Pause.
Beim Derby wurde um jeden Zentimeter gekämpft [Foto: FLVW].
Im zweiten Abschnitt erwischten erneut die Gäste den besseren Start. Mandy Reinhardt traf in der 50. Minute nur das Außennetz des Schalker Gehäuses. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie umkämpfter. Die energisch geführten Zweikämpfe nahmen nochmals zu, so dass Schiedsrichterin Cynthia Günther einiges zu tun bekam. Es war deutlich zu spüren, was auf dem Spiel stand. Keines der beiden Teams wollte als Verlierer vom Platz gehen, dementsprechend ging niemand zu sehr ins Risiko. Die Riesenchance auf den Lucky Punch gab es kurz vor Schluss dann aber doch noch. Die eingewechselte Schalkerin Hanna Hamdi fing einen Dortmunder Pass ab, scheiterte aber freistehend an BVB-Torhüterin Schröer.
So trennten sich die beiden großen Konkurrentinnen im Kampf um den Aufstieg mit einem 0:0. Die Pole Position belegt damit weiterhin Borussia Dortmund mit 25 Punkten, dicht gefolgt von Schalke (24 Punkte). Ebenfalls nur einen Zähler dahinter rangiert der FC Iserlohn auf Platz drei.
Die Trainer-Stimmen zum Spiel:
Stefan Colmsee (Schalke 04): „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. In der ersten Halbzeit waren beide Teams etwas im Abtastmodus, es war sehr hektisch und auch ein bisschen wild. Im zweiten Durchgang hat sich das Spiel ein bisschen verändert, wir waren deutlich präsenter. In einem ausverkauften Parkstadion spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes – es war ein Moment für die Geschichtsbücher. Wir haben jeden Augenblick genossen. Das hat einfach Bock gemacht, dafür spielt man Fußball.“Thomas Sulewski (Borussia Dortmund): Ich denke, es war auch für die Zuschauer ein 0:0, das man sich gut angucken kann. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Auch wenn wir die Tabellenführung gerne weiter ausgebaut hätten, sind wir unterm Strich weiter an der Spitze. Alles, was wir uns vorgenommen hatten, an Willen, Leidenschaft und Zusammenhalt, haben die Mädels auf dem Platz gebracht und damit bin ich sehr zufrieden.“